Geräte zur Brandbekämpfung
Wasserführende Armaturen sind Geräte der Feuerwehr meist aus Leichtmetall hergestellt, die vom Löschwasser durchflossen werden. Zusammen mit den Schläuchen stellen sie die Löschwasserversorgung sicher und schaffen somit eine entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche Brandbekämpfung.
Schaum als Löschmittel
Allgemeines
Gegen einige Brände von Kohlenwasserstoffen wie z.B. Benzin kann Wasser nicht eingesetzt werden, denn diese sind leichter als Wasser, schwimmen obenauf und brennen weiter. Mit Hilfe von Schaumittel gelingt es, auf dem flüssigen Brandgut eine geschlossene Schaumdecke zu erzeugen, welche den Brand erstickt und gleichzeitig kühlt. Schaummittel wird wahlweise durch den Einsatz eines Schaumzumischers (siehe Armaturen) bzw. durch das TLF erzeugt, welches einen fix eingebauten 100 l Schaumtank besitzt.
Für einen Löschangriff mit Schaum benötigt man ein Schaumrohr und einen Zumischer. Diese beiden Geräte sind aufeinander abgestimmt (sie müssen für die gleiche Wassermenge gebaut sein).
Es gibt Schaumrohre und Zumischer für 200, 400 und 800 Liter pro Minute.
Der Leichtschaum wird mittels eines Leichtschaum- Generators erzeugt.
Schwerschaumrohr
Mit diesem Schaumrohr wird ein relativ niedriger Anteil Luft dem über den Zumischer erzeugten Wasser/Schaum-Gemisch zugeführt. Dadurch entsteht ein schwerer Schaum der zur Brand-bekämpfung bei Bränden verschiedener Brandklassen eingesetzt werden kann.
Mittelschaumrohr
Mit diesem Schaumrohr wird ein höherer Anteil Luft dem über den Zumischer erzeugten Wasser/Schaum-Gemisch zu-geführt. Dadurch entsteht ein mittel-schwerer Schaum der zur Brand-bekämpfung bei Bränden verschiedener Brandklassen eingesetzt werden kann.
Leichtschaumgenerator
Bei der Feuerwehr Puchenau kann der Hochleistungslüfter dank eines speziellen Aufsatzes auch als Leichtschaumgenerator verwendet werden. Der Leichtschaum wird vom Gebläse des Leichtschaumgenerators über Lutten (Plasiktschläuche) zum Brandherd geleitet.
Schaumarten | Verschäumungs- Bereich (Verschäumungs- Zahl) | übliche Verschäumung | Zumischrate % Protein / Synthetik | Wurfweite |
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Schwerschaum | 4 - 20 | 15 | 6 / 3 | 15m |
Mittelschaum | 21 - 200 | 75 | - / 3 | 5m |
Leichtschaum | 201 - 1000 | 500 | - / 3 | <5m |
Schläuche
Es gibt verschiedene Schläuche zum Transport von Löschwasser oder Löschschaum.
Man unterscheidet zwischen formstabilen oder faltbaren Ausführungen mit verschiedenen Durchmessern (Nennweite), ausgeführt entweder als Saug- oder Druckschläuche.
Druckschläuche
Bei der Feuerwehr werden verschiedene Arten von Druckschläuchen verwendet. Der Betriebsdruck beträgt bei A- B- und C-Schläuchen in der Regel 8 Bar, bei Hochdruckschläuchen 40-60 Bar.
Druckschläuche dienen zur Wasserförderung. Mit ihnen kann Löschwasser von der Wasserentnahmestelle zur Pumpe und von der Pumpe bis zur Brandstelle transportiert werden. Druckschläuche gibt es in Abhängigkeit des Verwendungszwecks in verschiedenen Längen und Durchmessern. Man unterscheidet hier nach den Größen A, B, C und D.
Die gebräuchlichsten Größen sind die Größen B und C.
Mit B-Schläuchen wird vornehmlich das Wasser von der Wasserentnahmestelle bis zum Fahrzeug und von dort in Richtung Brandstelle transportiert, da sie - bedingt durch den größeren Durchmesser - einen relativ geringen Reibungsverlust haben. An der Brandstelle kann dann mittels eines Verteilers die Wassermenge aufgeteilt werden. Der Verteiler verfügt über zwei Abgänge der Größe C und einen der Größe B.
C-Schläuche werden nur direkt an der Brandstelle eingesetzt, da sie - bedingt durch den geringeren Durchmesser - einen relativ hohen Reibungsverlust haben.
A-Schläuche kommen zum Einsatz, wenn sehr große Wassermengen weitergeleitet werden müssen. So sind diese hauptsächlich bei SLF-Fahrzeugen oder bei mobilen Großpumpanlagen (Hannibal-Pumpe des KHD OÖ) zu finden.
D-Schläuche kommen i.d.R. nur an Kleinstlöschgeräten vor.
Bezeichnung | Nenn- Weite (Durchmesser) | Art | Normlänge |
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A Druckschlauch | 125 mm | faltbar | 20 m |
A Druckschlauch | 110 mm | faltbar | 20 m |
B Druckschlauch | 75 mm | faltbar | 20 m |
C Druckschlauch | 52 mm | faltbar | 15 m |
HD Druckschlauch | 28 mm | formfest oder faltbar | 15 m |
Saugschläuche
Saugschläuche werden verwendet um Löschmittel in die Pumpe zu befördern. Diese Schläuche müssen nicht nur mit Über- sonder auch mit Unterdrücke belastet werden, aus diesem Grund besitzen sie eine eingebaute Drahtspirale, welche das Zusammenklappen der Schläuche verhindert.
Bezeichnung | Nenn- Weite (Durchmesser) | Art | Normlänge |
---|---|---|---|
A Saugschlauch | 125 mm | formfest und verstärkt | 1,6 m |
A Saugschlauch | 110 mm | formfest und verstärkt | 1,6 m |
B Saugschlauch | 75 mm | formfest und verstärkt | 1,6 m |
D Saugschlauch | 20 mm | formfest und verstärkt | 1,6 m |
Strahlrohre
Hohlstrahlrohre
Die neueste Generation von Mehrzweckstrahlrohren sind die so genannten Hohlstrahlrohe. Der Vorteil dieser Strahlrohre liegt in der regulierbaren Durchflussmenge sowie der einfachen stufenlosen Einstellung des Wasserstrahls. Diese Strahlrohre eignen sich auch für den Innenangriff hervorragend, da ein Schaden durch Löschwasser (einstellbare Wassermenge) minimiert werden kann.
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Ideal zum Kühlen, zur Rauchgas-Niederschlagung und bei Innenangriffen |
Schutz des Trupps vor Strahlungshitze und Durchzündungen bei Innenangriffen. |
Mehrzweckstrahlrohre
Das traditionelle Strahlrohr findet vor Allem bei größeren Brände nach wie vor Verwendung.
Mit der "Mannschutzbrause" ist der Strahlrohrführer mit einem Wasserschild vor Hitze und Funkenflug geschützt. Durch das Abschraubbare des Mundstücks (Düse) lässt sich die Durchflussmenge verdoppeln und die Wurfweite erhöhen.
Hochdruckstrahlrohre
Das Hochdruckstrahlrohr kommt vor allem beim Innenangriff zum Einsatz. Durch die exakt regulierbare Durchflussmenge kann das Löschmittel besonders effizient eingesetzt werden und somit ein Wasserschaden verhindert werden.
Wasserwerfer
Der Wasserwerfer (Monitor) wird bei Großbränden und zum Kühlen von Objekten eingesetzt. Seine hohe Wurfweite und Wassermenge erlauben eine umfassende Brandbekämpfung auch von größerer Entfernung aus. Der Wasserwerfer hat eine regulierbare Druchflussmenge von 1200 l/min bis 2400 l/min.
Wurfweiten und Durchflussmengen
Bezeichnung | Max. Durchfluss | Druck | Mundstück Durchmesser | Frontlänge (Breite) | Wurfweite |
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C - Rohr | 100 l/min 200 l/min |
4 bar 5 bar |
9 mm 12 mm |
10 m 15 m |
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B - Rohr | 400 l/min 800 l/min |
6 bar 7 bar |
16 mm 22 mm |
20 m 30 m |
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HD - Rohr | 170 l/min | 30 bar | 7 mm | ||
Wasserwerfer (Monitor) | 1200 l/min 2400 l/min |
10 bar | 34 mm 30 mm |
50 m |
Frontlänge, oder auch Deckungsbreite genannt, ist der Bereich, der mit Hilfe eines Strahlrohres mit Löschmitteln erreicht wird.
Hydroschild
Das Hydroschild (Wasserschild) wird bei Bränden zum Schutz von angrenzenden Gebäuden verwendet. Der fein zerstäubte Wasserstrahl schütz vor Funkenflug und Hitzestrahlung.
Druckbegrenzungsventil
Eine wasserführende Armatur in Förderleitungen, z.B. für Sprinkleranlagen, versehen mit einer Einrichtung zum Einstellen des Betriebsdrucks. Bei Überdruck öffnet das Druckbegrenzungsventil und lässt überschüssiges Wasser ausströmen.
Armaturen
Kupplungsschlüsseln
Kupplungsschlüssel dienen zum Festziehen von Kupplungen, Öffnen von Ventilen (Hydrant) und Blindkupplungen.
Verteiler
Der Verteiler wird zwischen Zubringerleitung (B) und Angriffsleitungen gesetzt. Er verteilt das Wasser auf 2 C- und 1 B-Ausgang.
Sammelstück
Zum Zusammenführen von 2 B-Leitungen, z.B. in eine Pumpe oder bei der Speiseleitung eines Tanklöschfahrzeuges kommt das Sammelstück mit Rückschlagklappe zum Einsatz.
Übergangsstück
Übergangsstücke werden zur Verbindung von Armaturen oder Schläuchen mit verschiedenen Durchmessern oder Kupplungen (z.B. Storz - Gewinde) verwendet.
Stützkrümmer
Um ein B-Rohr mit nur 2 Mann vornehmen zu können, kommt ein Stützkrümmer zwischen Schlauch und Strahlrohr zum Einsatz.
Saugkörbe
Saugkörbe oder Saugköpfe dienen zur Aufnahme von Flüssigkeiten bei einer Saugleitung. Der Flachsaugkopf eignet sich besonders, wenn Wasser nahezu bis zum Boden abgesaugt werden soll. Der Schutz verhindert, dass große Verunreinigungen bei besonders verschmutztem Wasser den Saugkopf verstopfen.
Zumischer
Ein Zumischer kann für Mittel- und Schwerschaumrohre verwendet werden. Seine Aufgabe ist die Zumischung einer prozentuell gleich bleibenden Schaumittelmenge zum Wasser. Die jeweilige Zumischung kann durch eine Dosiereinrichtung reguliert werden. Das Gerät arbeitet nach dem Injektorprinzip.
Pumpen
Tragkraftspritze
Tragkraftspritzen werden zum Aufbau einer Löschleitung bei offenen Gewässern verwendet. Durch A-Saugschläuche wird das Wasser selbstständig angesaugt und dann in die Löschleitung gepumpt. Vor allem bei größeren Bränden finden Tragkraftspritzen für die Speisung von Tanklöschfahrzeugen Verwendung, aber auch bei langen Löschleitungen und steilem Gelände können die Pumpen in Relaisschaltungen zwischen die Löschleitung geschalten werden um den Wasserdruck konstant zu halten.
Einbaupumpen
Die Einbaupumpe befindet sich im Heck eines Tanklöschfahrzeuges. Über mehrere Ausgänge wird Wasser vom Fahrzeugtank in die Löschleitungen gepumpt. Über das Schaumzumischsystem HYDROFLOW kann auch ein Schaumangriff ohne Zumischer vorgenommen werden. Die Pumpe besitzt einen Hoch- und Niederdruckbereich, 2 Speiseeingänge sowie eine Saugvorrichtung.
Hochleistungslüfter
Die Hochleistungslüfter dienen der raschen, zwangsweisen Belüftung von Räumen und Wohngebäuden, Hallen, etc. bei Rauch-, Rauchgas- und Hitzeentwicklung durch Brände. Bei der Druckbelüftung wird der Lüfter im Freien in Stellung gebracht und der Frischluftstrom ins Gebäude gedrückt. Der anfängliche leichte Überdruck setzt die Luftmassen im Gebäude in Richtung einer vorhandenen Öffnung wie Fenster, Rauchklappe u.ä. in Bewegung. Der dadurch entstehende Luftstrom nimmt ohne große Turbulenzen Rauch, Hitze und Giftgase mit nach außen.
Die Überdruckbelüftung arbeitet unabhängig von der Gebäudegröße. Die Wirkungsweise kann mit mehreren Lüftern, z.B. bei einem Hochhausbrand verstärkt werden und angrenzende Bereiche zusätzlich rauch- und gasfrei halten.
Unsere beiden Lüfter wiegen 54 kg und fördern 65.000 m³ Luft pro Stunde.
Atemschutz
Dräger PSS90
Der Pressluftatmer Dräger PSS 90 ist ein umluftunabhängiges Überdruckgerät (Zweiflaschengerät) mit lungenautomatischer Luftzufuhr für den Einsatz in nicht atembarer Luft.. Das Gerät arbeitet mit 2 x 4l Atemluft-Druckflaschen mit 200 bar Fülldruck. Bei geöffnetem Flaschenventil strömt die Pressluft zum Druckminderer, der den Hochdruck auf einen konstanten Mitteldruck von 6-9 bar reduziert.. Durch die Mitteldruckleitung gelangt die Atemluft zum Lungenautomaten. Dieser liefert durch das lungenautomatische Ventil selbständig jene Luftmenge, die der Atemschutzträger benötigt. Auf dem Manometer kann der Atemschutzträger jederzeit den Flaschendruck kontrollieren, sinkt der Druck in den Vorratsflaschen auf 55 bar ab, ertönt ein Warnsignal, das bis zur völligen Entleerung der Flasche andauert.
Der Feuerwehrmann kann mit diesem Atemschutzgerät, je nach Tätigkeit, bis zu einer halben Stunde umluftunabhängig arbeiten. Im Tanklöschfahrzeug und im Rüstlöschfahrzeug werden je 3 dieser Atemschutzgeräte mitgeführt, welche einen Atemschutztrupp bilden (3 Mann).
Bodyguard
Der Bodyguard ist eine elektronische Überwachungseinheit für Pressluftatmer und ersetzt das traditionelle Manometer sowie die akustische Warneinrichtung.
Restzeitanzeige: Je nach Luftverbrauch des Geräteträgers, wird die verbleibende Einsatzzeit angezeigt. Die Reserve von ca. 60 bar bleibt von der aktuellen Anzeige "Restzeit" unberücksichtigt.
"Totmannwarner": Wenn keine Bewegung erkannt wird, ertönt nach ca. 31 Sekunden ein Voralarm - wenn innerhalb weiterer 8 Sekunden eine Bewegung erkannt wird, wird der Alarm automatisch abgestellt. Wenn 8 Sekunden nach dem Voralarm keine Bewegung erkannt wird, beginnt ein höherer "Hauptalarm". Der Hauptalarm kann nur durch Aufstecken des Funktionsschlüssels abgeschaltet werden.
Druckluftflaschen
Die Stahldruckluftflasche hat ein Füllvolumen von 4 l. Ein Atemschutzgerät hat somit einen Luftvorrat von 1600 l. Insgesamt stehen 26 Reserveflaschen zur Verfügung. Die Wiederbefüllung der leeren Atemluftflaschen erfolgt nach jedem Gebrauch in der Landesfeuerwehrschule in Linz.
Atemschutzmaske Dräger Panorama Nova
Die Panorama Nova S-P ist eine Vollmaske. Sie dient zum Abschluss der Atemwege und des Gesichtes gegenüber der Umgebungsatmosphäre, sodass der Geräteträger nur auf dem vorgesehenen Weg mit Atemluft versorgt wird. Sie bedeckt Augen, Nase, Mund und Kinn. Die Dichtfläche verläuft über Stirn, Wangen und unterhalb des Kinns und sichert einen dichten Abschluss des Gesichtes. Die Einatemluft strömt durch das Anschlussstück über die Sichtscheibe in die Innenmaske. Die Innenmaske hat den Zweck, Mund und Nase vom Sichtscheibenraum zu trennen. Sie soll einerseits den effektiven Totraum klein halten und anderseits durch die Luftführung das Beschlagen der Sichtscheibe verhindern. Die Ausatemluft strömt durch ein federbelastetes Ausatemventil direkt in die Umgebungsatmosphäre.
Durch die zwei Spannbügel kann die Maske schnell und einfach mit dem Helm verbunden werden, somit ist automatisch ein optimaler Sitz der Maske gewährleistet, Helm und Maske bilden eine Einheit. Der Lungenautomat wird nach dem Öffnen der Druckflaschen aufgesteckt. Alle Atemschutzmasken sind steril verpackt und werden nach jedem Einsatz mit einem speziellen Desinfektionsmittel gereinigt.