Wohnhaussprengung Eitzing 2004
Während der Hochwasserkatastrophe 2002 standen zahlreiche Gebäude im Machland im Bezirk Perg unter Wasser. Teile der Gebiete im Machland werden nun wieder komplett der Natur zurückgegeben und zahlreiche Wohngebäude abgerissen. Einige der abzureißenden Gebäude stehen auch in der Ortschaft Eitzing, Gemeinde Baumgartenberg.
Dem Sprengdienst der Oö. Feuerwehren wurde vom Besitzer des zweistöckigen Wohnhauses die Gelegenheit angeboten, das abzureißende Objekt für eine Übungssprengung heranziehen zu können, was vom Oö. Landes-Feuerwehrverband auch angenommen worden ist. Das Haus stand 2002 2,80 Meter unter Wasser.
Am 6. November 2004 rückten insgesamt 43 Feuerwehr-Sprengbefugte der Sprengstützpunkte Mauthausen, Treffling, Perwolfing, Freistadt, Leonding, Linz-Stadt sowie des Landes-Feuerwehrverbandes an (darunter auch Steininger Rudolf und Endt Christian der Feuerwehr Puchenau), um vom Vormittag an beginnend die Sprengung des Gebäudes vorzubereiten, die für den frühen Nachmittag angesetzt worden ist.
Die Kräfte bohrten verteilt über das gesamte Gebäude samt Keller, Garage und Swimming-Pool rund 600 Bohrlöcher und brachten insgesamt 90 Zünder an. Als Sprengmittel wurden rund 60 kg Austrogel (vormals Gelatine-Donarit 1) verwendet. Alleine im Kellergebäude waren rund 10 kg Sprengstoff erforderlich.
Beim Swimming-Pool wurde eine so genannte Rettungs- und Bergesprengung durchgeführt. Dabei geht es darum, hinter eingestürzten Gemäuer eingeschlossene Personen per Sprengung zu befreien. Die kleine Sprengung zermürbt lediglich einen kleinen Bereich, danach kann mit einem Hammer ein kleines Loch geschaffen werden, welches dann den Rettungskräften den Zugang zu den Eingeschlossenen ermöglicht.
Pünktlich um 14:15 Uhr war es schlussendlich soweit und die Vorbereitungen für die sekundenschnelle Abtragung des Hauses abgeschlossen.
Nach weiträumiger Absicherung und dem entsprechenden Warnsignal erfolgte die Zündung in 18 Zündstufen und das Gebäude stürzte unter Beobachtung zahlreicher Zuseher wie geplant in sich zusammen.
Fotos & Text: Fireworld.at